Andreas Kehlenbeck

DSC_0691Das Wesen der Komposition zu erfassen und den Text des Komponisten werkgetreu wiederzugeben stellt für Andreas Kehlenbeck den höchsten Anspruch dar. Seine Virtuosität stellt er dafür in den Dienst der Musik, um mit größter Klangdifferenziertheit seine Interpretationen entstehen zu lassen. Dabei sein Publikum fachkundig mit den vielschichtigen Ausdrucksmitteln der Musik vertraut zu machen und zu unterhalten, sieht Andreas Kehlenbeck als große Herausforderung und Aufgabe an. Musik mag zwar sehr oft für sich sprechen, bisweilen ist sie aber gerade für Nicht-Musiker beinahe undurchdringlich und somit unverständlich.

Geformt wurden diese Ansprüche durch seine Klavierprofessoren, die alle in der Tradition der Russischen Klavierschule stehen. Er absolvierte die Meisterklasse des Moskauer Pianisten Alexei Lubimov am Mozarteum in Salzburg mit Auszeichnung –  Lubimov  selbst war Schüler des legendären Heinrich Neuhaus, der u.a. auch schon die berühmten Pianisten Swjatoslaw Richter und Emil Gilels unterrichtet hatte. Zuvor wurde Andreas Kehlenbeck über zehn Jahre in Bruchsal von Leonid Schick und anschließend von Vitali Berzon an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg ausgebildet. Hierbei erwarb er das Diplom „ Musiklehrer“ ebenfalls mit Bestnoten. Fächer wie Klavierkammermusik bei Stan Ford sowie Dirigieren bei Karl Kamper runden seine musikalische Ausbildung am Mozarteum ab.

 

Als 19-jähriger spielte er im Großen Saal der St. Petersburger Philharmonie das Dritte Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven im Rahmen des Eröffnungskonzertes zu dem Internationalen Musikfestival „Virtuosen 2000“. Von seiner Interpretation des Klavierkonzertes op. 54 von Robert Schumann im Oktober 2002 wurde durch den SWR ein Live-Mitschnitt produziert. An Ostern 2006 nahm er an der vom „Mozarteum“ und der Münchner Musikhochschule anlässlich des Mozartjahres 2006 veranstalteten Konzertreihe „Mozart auf der Reise nach München“ – der Aufführung aller Klavierkonzerte von W. A. Mozart – teil und führte dabei das „Pasticcio“- Konzert KV 37 auf dem Hammerklavier im Festsaal des Klosters Seeon am Chiemsee auf. Ebenso konzertierte er auf dem Hammerflügel in der Michael-Haydn-Gedächtnisstätte in Salzburg.

 

Sein Repertoire umfasst Werke der gängigen Komponisten von der Barockzeit bis in die Moderne, und er wagt dabei bewusst den Spagat zwischen der „Historischen Aufführungspraxis“ am Hammerklavier und dem Spielen zeitgenössischer Klaviermusik u. a. von P. Ruzicka, H. Holliger, G. Ustwolskaja und J. Cage (u.a. „Sonatas & Interludes für Präpariertes Klavier).

 

In seinen Konzertprogrammen möchte Kehlenbeck stets unterschiedliche stilistische Werke zu Gehör bringen. Bewusst stehen deshalb auch Kompositionen mit meditativem Charakter auf dem Programm, um einen Kontrapunkt zu unserer heutigen schnelllebigen Zeit zu setzen.

Zuletzt beim Neckar-Musikfestival zu hören: 2013